Ortsteil Könitz

Der heute etwa 1.520 Einwohner umfassende Ort ist Teil unserer Gemeinde Unterwellenborn. Der Ort erstreckt sich auf einer Fläche von ca. 541 ha und liegt nahe der B281 sowie an der Bahnlinie Saalfeld-Gera. Das Schloss erhebt sich weit sichtbar über den Ort und ist dessen Wahrzeichen.
Das in Nord-Südrichtung angelegte zweizeilige Straßendorf verläuft halbkreisförmig um das Zechsteinriff des 40 Meter höher gelegenen Schlossberges mit der darauf befindlichen Burganlage. Könitz liegt in einer Talschlucht, die sich nördlich in die Orlasenke erweitert und in der der kleine Bach des Ortes in die Kotschau mündet.
Der Ortsname, erstmalig urkundlich belegt 1125 unter Adalbert von Könitz und seiner Frau Christine, deutet auf eine slawische Gründung hin und kann sich auf die Zucht von Pferden oder auf einen Personennamen beziehen. Alte Urkunden erschließen die Namensentwicklung des einst ritterlichen Herrensitzes. Conc, Concz, Kuncz (1411) oder Kontz (1499) und erst 1561 erschien der heutige Name: Könitz.
Mit wechselvoller Geschichte ist der Ort über Jahrhunderte eng mit der Landesherrschaft Schwarzburg- Rudolstadt verbunden, die bis Ende der Monarchie 1918 bestand.
Der Bergbau hat die Entwicklung dieser Region in wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht stets geprägt. Die heute bewachsenen Halden in der Umgebung zeugen von dem seit Jahrhunderten betriebenen Bergbau auf Silber, Kupfer, Eisen und später auch Schwerspat.
Am 4. Juli 1964 endete mit Schließung der Schwerspatgrube die Geschichte des untertägigen Bergbaus in Könitz. Übertägig wird im anliegenden Großtagebau Kamsdorf bis heute Kalkstein und Grauwacke gewonnen.
Die Kirche ist dem heiligen Pantaleo gewidmet und entstand im 13./14. Jahrhundert als kleine Kapelle in der Dorfmitte im spätromanisch/frühgotischen Stil. 1691- Neubau der Kirche mit Kanzelaltar. Bereits 1751 entstand ein Schulhaus direkt neben der Kirche. 1911 erfolgte der Bau einer neuen Schule, die bis heute besteht.
Mit der fortschreitenden Industrialisierung siedelte sich in Könitz 1909 ein Porzellanbetrieb am Bahnhof Könitz an. 1993 wurde das Porzellanwerk privatisiert und produziert heute am alten Standort hochwertige Becher aus Porzellan.
Größter Arbeitgeber in Könitz ist die Arbeiterwohlfahrt. In den zwei Pflegeheimen werden behinderte – kranke und ältere Menschen liebevoll betreut und in die Bevölkerung integriert.
Durch die aktive Tätigkeit von Vereinen und anderen Gruppen, sowie Nutzung von Sportanlagen, Vereinshäusern werden Einwohnern und Gästen viele Möglichkeiten für eine anspruchsvolle und interessante Freizeitgestaltung geboten.
Im historischen „Beulwitzschen Haus“ befindet sich das Bergbau- und Heimatmuseum mit seinen regionalen und überregionalen Sammlungsbeständen zur Orts- und Bergbaugeschichte, Mineralien, Porzellangeschichte und Zeugnisse des Lebens im 19./20. Jahrhundert.