Ortsteil Dorfkulm
Dorfkulm, der kleinste Ortsteil der Gemeinde, besteht aus Unterdorf und Oberdorf, die etwa 500 Meter voneinander entfernt, am Südhang des Kulmberges liegen. Der Ort wurde 1350 als „Kolmen“ erstmalig erwähnt. Erstbewohner waren von der Benediktinerabtei Saalfeld angesiedelte Weinbauern, die den Südhang bewirtschafteten. Ein gewaltiger Erdrutsch zerstörte 1588 die Ernte und machte einen weiteren Weinanbau unmöglich. Die Bewohner bestritten nun mit Land- und Forstwirtschaft ihren Lebensunterhalt.
1620 gehörte Dorfkulm mit 49 Einwohnern dem Kirchspiel Graba an und wurde ab 1672 mit 66 Einwohnern vom Amtsgericht Saalfeld verwaltet. Im Jahre 1861 erreichte die Landbotenpost des Postamtes Saalfeld auch Dorfkulm. Der Ort erhielt 1928 eine Strom- und Trinkwasserversorgung und gehörte ab 1981 zum Gemeindeverband Unterwellenborn. In den letzten Jahren wurden Straßen und Gebäude im Ort saniert.
Ein Wahrzeichen ist der Kulmberg, auch „Rigi des Saaletales“ genannt. Auf langjährige Initiative des Thüringer Waldvereins wurde 1884 auf dem 481 Meter hohen Gipfel ein 19 Meter hoher Aussichtsturm gebaut, dessen Plattform in genau 500 Meter Höhe über dem Meeresspiegel liegt und einen einmaligen Rundblick bietet. Dieser Turm wurde 2010 durch die Gemeinde Unterwellenborn erworben und wird derzeit umfangreich saniert.
In den zwanziger Jahren wurde auf dem Kulmberg eine Schutzhütte errichtet, die nach baulichen Erweiterungen und mit der Eröffnung der ersten Gaststätte den Namen „Kulmberghaus“ erhielt. Wegen seines geologischen Aufbaus und der seltenen Flora wurde das gesamte Kulmberggebiet ab September 1938 zum Naturschutzgebiet erklärt und ist ein beliebtes Ausflugsziel für die Region.